Was ist Kinderphilosophie?
Sobald Kinder sprechen können, äußern sie das Bedürfnis, über Sinn- und Seinsfragen der Philosophie – sprachlich ihrem Alter angemessen – nachzudenken: Wo hört der Himmel auf? Warum müssen Katzen nicht Zähne putzen? Dürfen Erwachsene alles machen, wenn es die Polizei nicht gäbe? Wohin geht die Zeit, die vergeht? Was ist ein Freund?
Kinder und Jugendliche vermögen mit einer uns Erwachsenen verlorengegangenen Unbefangenheit über Gott und die Welt zu philosophieren.
Diesen angeborenen Forschergeist der Kinder lebendig zu halten, ihn mithilfe der "Denkwerkzeuge" in der geborgenen Atmosphäre eines Philosophenteams miteinander in die Tiefe zu verfolgen und sich voller Neugierde und Wertschätzung füreinander darüber auszutauschen, sind Ziele des aktiven Philosophierens.
Durch das gemeinsame Philosophieren werden das Selbstbewusstsein und Urteilsvermögen gestärkt, werden Toleranz und Respekt gegenüber Andersdenkenden und Fremdem kultiviert und Mitgefühl sowie Verantwortungsbewusstsein genährt – Qualitäten, die wesentlich für ein harmonisches, friedvolles Miteinander sind und die Selbst- und Sozialkompetenz stärken.
Angebote:
Vorträge, Workshops, Seminare sowie Aus- und Fortbildungen für Pädagog*innen, Eltern und Multiplikator*innen der Kinder und Jugendarbeit; Begleitung von Kindergartengruppen und Schulklassen; aktives Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen nach Thomas Jackson.
Kernthemen:
Die Inhalte werden praxisnah und konkret mit Hilfe vieler Beispiele in altagsbezogener Sprache dargestellt und bieten einen Handlungsleitfaden für eine direkte Umsetzung im familiären beziehungsweise pädagogischen Kontext an.
- Friedensdienliche Konfliktkultur: Nicht das Auftreten von Konflikten, sondern wie man damit umgeht, ist ausschlaggebend für ein friedvolles Miteinander.
- "Dieses Kind bringt mich an meine Grenzen!": Wachstumsdienliche Begleitung von Kindern mit herausforderndem Sozialverhalten.
- Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen nach Thomas Jackson: Methode - Möglichkeiten und Reichtum für ein verantwortungsvolles, wertebewusstes und selbstwirksames Leben.
- Konstruktiver Umgang mit herausfordernden Gefühlen: Wie Kinder und Jugendliche begleiten, die wütend, traurig, ängstlich, beschämt, ... sind?
- Innere Haltungen im pädagogischen Kontext: Welche geben Halt und wie entfaltet man sie?
- Wie gelingen gelingende Beziehungen im pädagogischen und familiären Alltag? Merkmale und Umsetzung gleichwürdig dialogischer Begegnungen.
- "Störenfriede" und "Klassenkasperl": Gruppendynamische Prozesse verstehen und konstruktiv begleiten, bis hin zur Vorbeugung von Mobbing.
- Was Kinder wirklich brauchen: Entfaltungsmöglichkeiten der Selbst- und Sozialkompetenz im Unterschied zum Vermitteln von Sachkompetenz?
- "Ich sehe deine Tränen.": Wie begleitet man Kinder und Jugendliche bei einem Todesfall, in einer Scheidungssituation oder anderen Verlust- und Begrenzungserfahrungen?
- Reichtum von Ritualen für die sozial-emotionale Entfaltung: Unterscheidung der strukturellen Elemente Routine-Regel-Rituale sowie deren Möglichkeiten im pädagogischen Alltag.
- Wie kultiviert man Werte? Lassen sich Tugenden lernen? Möglichkeiten einer wertebewussten Begleitung und wie man sie erlebbar macht.
- "Safe Place": Pädagog*innen - Schüler*innen Interaktionen und die Möglichkeit einer Wohlfühlgemeinschaft.
- Resilienz - das "Immunsystem" der Seele: Wie kann man Resilienz im familiären und pädagogischen Alltag stärken.
- "Nachdenken – Hinterherdenken – Selbstdenken": Erziehung als Begleitung in ein eigenverantwortliches, selbstbewusstes Sein.
Veröffentlichungen:
Daurer, D. (2017): Staunen, Zweifeln, Betroffensein. Mit Kindern philosophieren. Neuausgabe. Weinheim und Basel: Beltz Juventa

Daurer, D. (2025): "Entschuldigung!" - Und alles ist gut? Friedensdienliche Konfliktkultur von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Wien: Buchschmiede.

Daurer, D./ Niederlechner, A./ Kollmann, R. (2025): Imawigu. Ein Bilderbuch zur konstruktiven Konfliktkultur. Neumarkt: effekt.
